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Xin chào Vietnam





Unsere Einreise nach Vietnam gestaltete sich so: wir liefen zu Fuß über die Grenze - wie damals in Nepal und genauso wie in Nepal kam ein Unwetter auf, doch ich (Emely) knickte zum Glück nicht erneut mit dem Fuß um.



Da wir einen nicht sehr populären Grenzeübergang wählten, gab es auch keinen Bustransfer von der Grenze. Sondern stattdessen Motorradfahrer, die einen bis zur nächsten Stadt bringen. Nach einigen Diskussion waren sie bereit uns für einen geringeren Preis in dorthin zu bringen, denn das wäre sonst eine sehr sehr ... wirklich sehr lange Wanderung geworden.

Für uns war das die epischste Einreise, die wir bis jetzt hatten. Wir fuhren durch die Berge und hatten eine atemberaubende Aussicht. Leider haben wir davon keine Bilder, da wir voll bepackt hinter dem Fahrer saßen und uns konzentriert festhalten mussten und unsere Bauchmuskeln die ganze Zeit gefragt waren, damit unsere Backpacks uns nicht vom Motorrad nach hinten ziehen. Deshalb stellt euch vor: so weit euer Auge reicht seht ihr nur Berge, grüne Berge mit Höhen und Tiefen, die das grün in allen erdenklichen Farben erscheinen lassen. Dazwischen helle und ganz dunkle fuchteinflösende Wolken und an manchen Stellen siehst du schon wie es regnet. Der Wetterwechsel gibt der Aussicht noch einen ganz besonderes Licht. Einfach traumhaft!

Das war die Aussicht und jetzt müsst ihr euch noch vorstellen wie ihr auf dem Motorrad Serpentinenstraßen durch die Berge und Bergdörfer fahrt.

Stell euch vor: Links und Rechts stehen Holzhütten und überall sind Leute, die arbeiten oder Kinder, die spielen und euch zuwinken. Man fühlt sich wie in einem Traum, überall springen die Tiere von der Straße und alle, egal ab Kühe, Ziegen, Hunde, Enten, Hühner, Schweine oder Pferde haben Babytiere, die euch verwirrt anschauen oder vor euch flüchten.

Wir hoffen ihr könnt es euch etwas vorstellen, wie schön und atemberaubend es war.

Als wir in der Kleinstadt ankamen, kam zur selben Zeit gerade der Bus an, den wir brauchten. Perfektes Timing!

Nach ca. 6h fahrt haben wir einmal Vietnam durchquert von West nach Ost. Als wir dann an der Endstation ankamen, war ursprünglich unser Plan eine Unterkunft zu suchen und am nächsten Tag einen Bus nach Hanoi zu nehmen. Doch wie das Glück es wollte ließen sie uns an einem Busbahnhof raus, bei dem noch ein Nachtbus stand, der nach Hanoi fuhr. Der Wahnsinn war, wir hatten sogar noch soviel Zeit unseren Hunger zu stillen bevor wir die ganze Nacht in einem Bus nach Hanoi verbrachten.




4:45 Uhr standen wir ganz verschlafen, im dunklen und schon aktiven Hanoi. Wilde Taxifahrer umschwärmten uns, doch wir wussten ja noch gar nicht wohin wir wollten, denn wir hätten nicht gedacht schon so schnell in Hanoi zu sein. Nach dem uns ein netter Taxifahrer Internet gab, konnten wir uns fix eine Unterkunft raussuchen und wenigstens sagen wohin wir wollten. Wir nahmen uns wieder den günstigsten Transfer zum Hostel und das war ein Motorradtaxi. Also waren erneut die Bauchmuskeln gefragt. 😅

Die halbe Stadt war schon auf den Beinen und die Straßen schon gut befahren. Vor allem die Marktleute fuhren mit ihren Waren auf dem Roller durch die Straßen. So konnte man lebende Enten vorne am Roller in einem Fahrradkorb sehen oder tote Schweine, die im ganzen quer über das Motorrad gelegt waren und so durch die Stadt transportiert wurden. Wir glauben sowas sieht man hier nur wenn man richtig zeitig im Morgengrauen durch die Stadt fährt.

Im Hostel angekommen, konnten wir noch nicht einchecken - nur reservieren. Unser Glück, denn so erlebten wir gleich noch das nächste Highlight. Unweit von unserem Hostel befand sich nämlich das Herzstück von Hanoi - die Altstadt mit ihrer Seele - dem Hoan Kiem-See und um diesen See werden die Straßen von Freitag bis Sonntag abgesperrt, damit die Einheimischen die Straßen für Freizeitaktivitäten nutzen können. Als wir am Sonntag Morgen dahin liefen wussten wir gar nicht wie uns geschieht. Alle Leute, die auf den Beinen waren (außer wir) hatten Sportsachen an und machten gemeinsam Sport. Einige gingen zusammen Joggen, andere wiederum machten Aerobic oder tanzten und einige waren sehr konzentriert in ihren Tai Chi Übungen. Es war so spannend das zu beobachten und wir fanden es richtig toll, denn es hatte eine gewisse Eigendynamik und verleitete einen direkt zum mitmachen.

Nach einem Frühstück entdeckten wir noch etwas die Altstadtgassen, die primär mit Touristenläden überschüttet sind und zwischendrinnen das ein oder andere Restaurant haben. Wer die Einheimische Pho (Suppe) essen mag bekommt sie ganz traditionell in einem sehr einfachen offenen Restaurant und wer sich lieber in ein schönes Restaurant setzten mag hat auch solche zur Auswahl. Ein Muss bei jedem Hanoi Besuch ist auf jeden Fall auch das traditionelle Wasser-Puppen-Theater, das wir am Nachmittag besuchten.




Am nächsten Tag liefen wir bei einer kostenlosen Altstadtführung mit, die von unserem Hostel angeboten wurde. Dabei erfuhren wir das Ein oder Andere interessante über die Stadt und uns wurden noch ein paar neue Ecken der Altstadt gezeigt. Das absolute Highlight war den originalen Ei-Kaffee von Hanoi in einem Hinterhaus zu trinken. Der schmeckt gar nicht nach Ei, aber ist sehr cremig-weiß als hätte man Sahne hinein gegeben. Außerdem bekamen wir noch das Bierdreieck gezeigt, durch das wir uns direkt am Abend durchprobierten. 😄




An unserem letzten Tag in Hanoi besuchten wir den Literaturtempel. Außerdem schauten wir uns das Ho-Chi-Minh-Mausoleum von außen an und besichtigten die Wohnanlage von Ho-Chi-Minh - auch unter „Onkel Ho’s Haus“ bekannt.

Diese beiden Sehenswürdigkeiten sind in unseren Augen ein Muss bei jedem Hanoi Besuch.



Hanoi ist auf jeden Fall eine sehr schöne Stadt und das Zentrum ist sehr überschaulich sowie sehr gut zu Fuß zu erkunden. Doch Achtung! Die Straßenverhältnisse sind wirklich wild und chaotisch. Die Ampel ist meist nur als Alibi da und die wenigsten halten sich an die Ampelzeichen, außerdem wird der Fußweg als Parkplatz für die 1000‘den Roller genutzt.

Goldene Regel: laufen, laufen, laufen und nicht stehen bleiben sonst hast du verloren ... außer die wildgewordenen Autofahrer halten drauf, dann lieber stehen bleiben, sonst hast du auch verloren 😬


Auch noch gut zu wissen:

man sollte keine Scheu vor den Einheimischen haben, denn viele Vietnamesen sind sehr freundlich, vor allem die besoffenen Polizisten, die einem schon einmal einen Schnaps auf der Straße anbieten oder die Motoradtaxifahrer, die es genießen wenn man sich an ihnen festhält. Oder wenn man eine Frage hat und es auf dem Handy zeigen möchte, kann es einem schnell passieren das sie entweder dir dein Handy direkt aus der Hand nehmen oder ihre Wange an deine drücken. Am Wochenende passiert es auch, dass Kinder auf einen zu kommen und mit einem sprechen wollen, um ihr Englisch zu verbessern. Voll niedlich und mutig!

Hier sind sie auf jeden Fall wieder etwas offener zu den Touristen und sind manchmal sogar ein bisschen zu aufdringlich.

Hanoi war ein super Start für Vietnam und nach dem Trubel der Großstadt werden wir uns jetzt auf den Weg in die Berge nach Sapa - was in Hanoi in aller Munde ist - begeben.



 



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