Mit einem Bus fuhren wir von Ho-Chi-Minh-Stadt 4 h nach Can Tho.
Dort wollten wir das Mekong-Delta und die berühmten schwimmenden Märkte besuchen.
Doch um die schwimmende Märkte besichtigen zu können muss man sich extrem zeitig auf die Socken machen. Finn wollte sich einfach einen Roller mieten und zu den Märkten fahren, doch im Hostel wies man uns dann freundlich darauf hin, dass man SCHWIMMENDE Märkte am besten mit einem Boot besichtigt. Okay also buchten wir für 8€ die Tour im Hostel.
Anders als geplant, aber richtig gut.
Um 4:30 Uhr hieß es frühstücken und dann kamen auch schon zwei Motorradtaxis angefahren, die uns abholten. Da wir drei Personen waren mussten wir auf einem Motorrad zu dritt fahren. 😄
Wir fuhren zum Wasser und von dort aus ging es weiter auf ein kleines Boot. Es war erst noch stockdunkel, aber als wir auf dem Wasser entlang tuckerten ging die Sonne langsam auf und das sah wunderschön aus.
Kurz vor 6 Uhr erreichten wir den Hauptmarkt. Doch haben wir uns das etwas anders vorgestellt, denn was wir dort vorfanden waren große Boote, die Gemüse in großen Mengen an kleine Händler verkaufte. Also quasi ein schwimmender Großhandel.
Um zu erkennen, was in welchem Boot ist binden die Kapitäne ihr Gemüse an einen großen Stab ganz oben - quasi eine Gemüse-Signal-Fahne. Die Großhändler leben direkt auf ihren Booten. Es war sehr interessant, das ganze Geschehen zu beobachten.
Danach ging es nicht wie wir dachten zurück, sondern wir fuhren weiter in einen Kanal hinein und machten einen Zwischenstopp. Dort bekamen wir einen Kaffee und durften bei der Nudelpruduktion zu schauen bzw. mitwirken. Das fanden wir beide ganz interessant, denn so haben wir das selbst noch nicht gesehen gehabt.
Danach dachten wir: „jetzt geht es zurück“, doch dem war nicht so. Wir waren überrascht, aber dachten warum nicht, da bekommen wir wenigstens eine Bootstour. So folgte nach den ersten beiden Stops ein weiterer kleiner schwimmender Markt. Dort trafen sich ein Paar kleine Boote und von denen konnte man auch etwas kaufen. Die Bootsführer, die Touristen fuhren, kauften sich ein bisschen Obst und gaben uns das zu essen. Während dessen schnatterten sie wild und laut miteinander. Auf jeden Fall hatten sie ihren Spaß und wir vermuten der ein oder andere Witz war auf unsere Kosten😅 so wie die gelacht haben. Doch das Schöne: sie bastelten uns Kronen bzw. Haarbänder (wie man es auch bezeichnen mag) aus vermutlich Seegras.
Die Fahrt ging danach weiter - wer hätte es gedacht. 😋
Doch jetzt wurde es richtig schön. Es ging durch ganz kleine Kanäle, die einen an die Kanu Ausflüge im Spreewald erinnerten. Genau wie im Spreewald war links und rechts Landwirtschaft und hin und wieder ein Haus. Die einzigsten Unterschiede bestanden darin, dass zum einen das Wasser braun war und das links und rechts Palmen standen. Je weiter wir fuhren desto mehr grüne Pflanzen gab es auch im Wasser. Das Problem: das Grünzeug wickelte sich um die Schraube und irgendwann machte sie schlapp. Wir steckten fest! Unsere Fahrerin holte ihren Werkzeugkasten raus und fing an die Schraube von dem Grünzeug zu befreien, doch das war anscheinend nicht nur das einzige Problem. Sie schraubte und hämmerte was das Zeug hielt. Bis sie meinte wir müssen jetzt laufen. Wir stiegen alle ganz brav aus und liefen dort entlang wohin sie zeigte. Joschua (der mit in dem Boot saß) schaute vorsichtshalber mal auf dem Handy nach wo wir sind. Laut Berechnung hätten wir 3:11h zu Fuß zurück zur Stadt gebraucht. Ups ...
Nach ca 5 Minuten fuhr unser Boot an uns vorbei, doch es wurde abgeschleppt. Wir liefen und liefen und liefen. Bis plötzlich vom Wasser aus unsere Bootsführerin meinte wir sollen jetzt in ein Grundstück gehen. Ich machte schon den Spaß, das die Tage dann eine Anzeige kommt, dass 5 Touristen verschwunden sind. Doch nach 10 Minuten warten - denn wir trauten uns nicht einfach auf das Grundstück zu laufen - kam sie und führte uns über das Grundstück und zeigte uns verschiedene Früchte, die dort im Garten wuchsen. Dann liefen wir noch an einem kleinen Bächlein vorbei, wo wir Fische füttern durften und am Ende kamen wir an einem Restaurant raus. Zum
Glück, denn unser Hunger war 10:30 Uhr schon echt groß. Es gab leckeres Mittagessen und Hängematten zum entspannen. Nach einer ausgiebigen Pause ging es weiter.... doch zum Glück wieder auf unserem Boot und das mit Sonnenschutz. Da wir nicht wussten, dass es so ein langer Ausflug werden würde, hatten wir ja auch nichts am Mann (Sonnencreme). Auf dem Weg zurück, wickelte sich ständig Plastik um die Schraube. Dann musste immer der Motor ausgemacht werden und es entfernt werden, doch anstatt es mitzunehmen, um es an Land zu entsorgen, warf sie es immer direkt neben dem Boot wieder hinein. 🤦🏼♀️🤦🏼♂️
12:30 Uhr kamen wir wieder in der Stadt an, doch es fühlte sich an wie 16 Uhr. Naja ist halt mal was anderes so früh auf den Beinen zu sein. 😉
Am Abend und auch unserem letzten Abend in Vietnam trafen wir uns mit zwei anderen Reisenden, die wir über Instagram kennengelernt haben. Melanie und Ricardo! Das Lustige: Ricardo kommt aus Kamenz und Melanie aus der Nähe von Hamburg. Also quasi die gleiche Konstellation wie wir, nur anders herum. Das Besondere an den Beiden ist, dass sie alles mit dem Fahrrad bereisen. Respekt! Es war ein sehr lustiger und interessanter Abend vor allem, weil wir uns mit “Unbekannten” verabredet haben. 😅
Ein perfekter Abschluss für Vietnam.
Morgen (30.08.2018) früh geht es mit dem Bus nach Kambodscha.
Also sehen wir uns dort wieder, doch zuvor werden wir noch unser leckeres Essen vorstellen und euch einzeln wieder erzählen wie wir Vietnam fanden.
🙋🏼♂️🙋🏼♀️
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