Auf der Karte wirkt es wie ein Katzensprung von Luang Prabang nach Vang Vieng, doch in Realität fährt man fünf Stunden durch die Berge mit einem Mini Van und zum Teil sind die Straßen nicht ganz ungefährlich. Aufgrund der Wassermassen sackt die Straße ab und zu am Berg etwas ab oder riesige Steinbrocken fallen nach unten oder die ganze Straße ist weggespült. Manche Absätze waren so hoch, dass wir aussteigen mussten damit der Van nicht zu schwer ist. An einem Abschnitt der Stecken lief das Wasser auf der „Straße“ und Bagger halfen den Autos durch zu kommen obwohl sie eher dazu da waren ein Flussbett auszubaggern. Das war auf jeden Fall eine abenteuerreiche Strecke.
Vang Vieng eher als Party-Stadt mit Schnapsleichen bekannt - früher noch schlimmer als heute. Ganz bekannt ist das „tubing“ bei dem man in einem LKW Gummischlauch sitzt und sich auf dem Fluss treiben lässt. Am Ufer gibt es eine Bar nach der anderen, von der man ein Seil zugeworfen bekommt, herangezogen wird und Schnaps trinkt. Da es in den letzten Jahren einige Todesfälle gab wurden mehrer Bars abgerissen und nun gibt es das nur noch in abgeschwächter Form. Finn und ich entschieden uns dagegen, da der Wasserstand im Fluss schon ziemlich hoch war und die Strömung nicht ungefährlich ist. Wir blieben lieber in dem sehr geselligen Hostel und spielten die ein oder andere Partie Pool mit unseren bayerischen Freunden Ben und Alex.
Außerdem hat die Stadt genügend Bars in denen man auch gut und günstig trinken kann. In der legendären Sakura-Bar gibt es sogar eine Happy Hour von 20-21 Uhr mit komplett kostenlosen Getränken. Unter Koreanern ist Vang Vieng eine sehr beliebte Stadt und man findet sie in jeder Bar in großer Anzahl und hohem Pegel.
Neben dem aktiven Nachtleben hat die Gegend um Vang Vieng auch ein breites Spektrum an Aktivitäten zu bieten.
Wir mieteten einen Roller und fuhren zu einem Berg, um zu einem Aussichtspunkt zu wandern. Auf dem Weg dahin waren wir nicht nur von traumhafter Natur umgeben, sondern es fühlte sich alles wie ein großer Freizeitpark an. Nicht etwa weil es einen Rummel gab - nein sondern weil es überall alle möglichen Fahrzeuge zum ausleihen gibt. So fuhren extrem viele Quads, große Geländewagen und alle möglichen Motorräder und Buggies herum, mit denen die größtenteils chinesischen und koreanischen Touristen jede Pfütze und jedes Schlammloch mitnahmen. Ab und zu wurde angehalten, um ein Bild vor den traumhaften Reisfelder und den Bergen im Hintergrund zu schießen. Mitten drinnen die Mini Vans, die die Leute von einer Aktivität zur anderen chauffierten. Denn sehr beliebt sind auch Ziplining durch den Dschungel, Kajakfahren, Gummireifentouren durch verschiedene Höhlen oder Baden gehen in der Blue Lagoon (die zur Zeit nicht blau ist).
Nach langem hin und her entschieden wir uns dazu nur die Wanderung auf eigene Faust zu unternehmen und nicht für eine Tour zu zahlen, weil es ständig regnete und wir keine Lust hatten den ganzen Tag nass zu sein oder wie alle anderen abgefertigt zu werden.
Und das war eine gute Entscheidung. Wir hatten einen richtig schönen Tag.
Jenny aus Düsseldorf, die mit uns in einem Zimmer war, empfahl uns den....Berg. Für 10.000 kip (~1€) p.P. Eintritt ging die Wanderung durch einen Dschungel im Matsch nach ganz oben auf die Spitze. Der Weg ging zielstrebig geradeaus - egal wie steil es war - nach dem Motto: so wenig Kurven wie möglich, damit man schnell oben ist. Am Ende musste man sogar auf den Felsen klettern. Doch wir wurden mit einer traumhaften Aussicht belohnt. Ein Blick über Reisfelder, Dschungel und Berge in denen die Wolken festhingen. Wir blieben min. 45 Minuten dort oben, um die Aussicht in vollen Zügen zu genießen. Nach einiger Zeit kamen asiatische Mädchen in Flip Flops oben an. Fragt uns nicht wie sie das geschafft haben. Wir waren froh unsere Wanderschuhe angehabt zu haben. Denn Berg ab war es fast schwieriger als Berg auf, da man ständig wegrutschte.
Nach unserem kleinen Aufstieg suchten wir uns etwas zum Mittagessen und unser Hundeherz zog uns ganz unbewusst zu einem kleinen Restaurant was gerade ganz kleine Hundewelpen hatte. Oh waren die niedlich 😍 wir hätten am liebsten direkt einen mitgenommen.
In dem Restaurant sahen wir auch zum ersten Mal eine Bambusratte. Die Besitzer von dem Restaurant halten sie gefangen, doch warum wissen wir nicht - wahrscheinlich um andere abzuschrecken.
Unser nächster Stop ist nicht die Hauptstadt Vientiane. Dort soll es den Erzählungen nach nicht sehr viel zu sehen geben, sodass wir diese auslassen und zur Ebene der Tonkrüge weiterreisen.
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