Ich glaube nach Laos hinein war unsere bis jetzt langsamste Einreise, die wir je hatten, doch eigentlich war das mal richtig schön. Man hatte Zeit sich die Natur und Landschaft ganz genau anzuschauen und auf sich wirken lassen. Ich fand es auch super die erste Nacht in einem kleinen Dorf zu schlafen und nicht - wie so oft - direkt in einer Stadt.
Alleine Luang Prabang haute mich schon von den Socken. Ich weiß nicht, aber ich hatte mir Laos viel dreckiger und chaotischer vorgestellt. Doch diese Vorstellung wurde revidiert.
Am Anfang hatte ich das Gefühl, dass die Einheimischen sehr verschlossen sind und etwas griesgrämiger. Die ältere Generation ist es auch wirklich etwas, doch ich vermute das liegt auch daran, dass sie noch die Kriegszeit bzw. die Nachkriegszeit bewusst mit erlebt haben. Denn die Jüngeren sind schon viel offener und können meist auch besser Englisch, weshalb sie die wichtigsten Dinge mit einem kommunizieren können. ich Und sobald die Einheimischen mit anderen in Kontakt treten können sind sie auch viel entspannter und freundlicher.
Obwohl wir 10 Tage hatten haben wir nur drei Städte besucht, doch das war vollkommen okay für mich, denn das Wetter hat mich auch etwas vorsichtig gemacht. Eigentlich wollte ich gern noch mehr Aktivitäten in Laos buchen. Doch wenn es jeden Tag ewig regnet hält die Lust sich zum einen in Grenzen und nachdem wir so viele negative Dinge gehört haben was gerade auf der Erde so los ist, hatte ich keine Lust in irgendwelche Flüsse oder Höhlen zu gehen.
Am meisten genoss ich die Zeit bei Kong. Zum Einen lag das daran, dass wir unseren eigenen Bungalow hatten, zum Anderen, dass die Stadt so überschaubar ist und man alles zu Fuß erreichen kann. Doch der wichtigste Punkt war das Langerfeuer jeden Abend mit Kong zusammen. Es gab einem das Gefühl von Heimat. Jeden Tag kamen neue Reisende - nur wir blieben an Ort und Stelle und konnten mit Kong tolle Gespräche genießen.
Ich muss ja gestehen, dass ich mich in meinem Leben so gar nicht mit dem Vietnamkrieg beschäftigt habe. Um so mehr war ich jetzt erschüttert was hier eig. los war. Wer schon einmal im Norden von Frankreich war und auf den ehemaligen Schlachtfeldern stand, kennt das Gefühl von solchen negativ behafteten, geschichtsträchtigen Orten. Diese Orte strahlen eine sehr bedrückende Stimmung aus und das zu recht. Und eben so war das auch in Phonsavan. Mich faszinieren solche Orte und lassen mich sehr viel hinterfragen z.B. warum es immer noch so viel Gewalt und Krieg auf unserer Welt gibt. Schließlich wissen wir doch heut zu Tage so viel mehr...warum liebt der Mensch es dennoch so sehr nach Prinzipen zu leben und mit Gewalt und Waffen seine Stärke zu zeigen.
Laos wird mir immer als ein sehr schönes und bewegtes Land in meiner Erinnerung bleiben.
Kong werden wir auf jeden Fall noch einmal besuchen gehen und ich hoffe, dass es dann immer noch das “Bamboozle” mit der selben Musik jeden Abend gibt.
Highlights:
- Slowbootfahrt auf dem Mekong
- die Fahrt von Luang Prabang nach Vang Vieng
Schönster Ort:
- Aussichtspunkt Namxay
Interessantester Ort:
- Phonsavan
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