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Die Magie des Baikalsees

Aktualisiert: 28. Mai 2019



Angekommen in Irkutsk liefen wir erst ein mal konfus am Bahnhof auf und ab. Wir suchten einen ATM und ein Handykarte, doch waren wir schon so daran gewöhnt, dass normalerweise an den Banken „ATM“ dran steht, dass wir an den Bankautomaten immer wieder vorbei gelaufen sind, da es diesmal nicht darauf stand. 😬

Mit der Handykarte klappte es auch nicht so wie wir wollten und die Taxifahrer wollten einen Preis, der uns etwas unnormal vorkam. Da wir aber keine Handykarte hatten, um zu schauen wie weit genau unser Hostel weg war, konnten wir auch nicht verhandeln. Also suchten wir uns eine Person, die wenigstens etwas Englisch verstehen konnte und das ist gar nicht so einfach in Russland! Aber wir fanden eine hilfsbereite Frau, die uns auf Google Maps zeigte mit welcher Straßenbahn wir fahren konnten. Super! Wir fotografierten es ab und statt 500 Rb mussten wir zusammen nur 30 Rb zahlen. In der Stadt fanden wir dann auch eine gute Handy-Simkarte für ganz Russland mit unlimitiertem Internet.


Obwohl der Start etwas holprig verlief, war unser erstes Gefühl durch die Stadt Irkutsk zu laufen eher ein vertrautes. Wir hatten vorab nichts von der Stadt erwartet, doch sie überraschte uns positiv! Schon am ersten Tag entdeckten wir einen Markt mit einer großen Markthalle mit ganz viel Leckereien. Darauf griffen wir noch einmal zurück bevor wir wieder in die Transsibirische Eisenbahn stiegen. Außerdem hat die Stadt extrem viele Holzhäuser, die wunderschön aussehen, obwohl sie meist in keinem guten Zustand waren.

Wir wissen nicht ob wir das so sagen dürfen, doch es erscheint uns so, als sei Sibirien so weit von Moskau entfernt, dass hier alles etwas entspannter von statten geht.

Eine Straße oder fast schon ein Bezirk gefiel uns sehr, denn dieser war sehr belebt und voller Kneipen, tollen und neuen Restaurants, kleinen Geschäften und Straßenmusikern (obwohl diese nicht gerade gut waren). Dieser Bezirk lebt durch die vielen jungen Leuten in unserem Alter. Das gefiel uns sehr am Abend dort entlang zu schlendern und es uns schmecken zu lassen. Wir trafen uns noch einmal mit Theresa und gingen in ein traditionelles russisches Restaurant. Das war super lecker 😋!

Am nächsten Morgen standen wir extra Zeitig auf (etwas zu zeitig), um noch etwas Sightseeing zu machen, bevor wir an den Baikalsee fuhren.

Es war Sonntag und die Kirchen sehen in Russland nicht nur von außen schön aus, sondern auch von innen. Da Sonntag war, konnten wir in den Kirchen auch gleich den Zeremonien zuschauen und das war ganz interessant!



Am Mittag fuhren wir mit einem Bus für eine Stunde von Irkutsk nach Listvyanka. Dieser Ort ist der bekannteste Ort am Baikalsee für Touristen, da er nicht allzu weit von Irkutsk entfernt ist. Am Sonntag kommen auch sehr viele Russen aus der Stadt dorthin und setzen sich mit ihrem Campingsachen an den Steinstrand, essen den bekannten Omul Fisch und lassen sich die Sonne auf den Pelz scheinen.



Wir besuchten noch am selben Tag das Museum vom Baikalsee, doch es war zu unserer Enttäuschung nur auf Russisch. Das einzig Gute war, dass sie ein paar Natur-Dokumentation vom Baikalsee liefen hatten, die wir uns anschauen konnten. Außerdem stellten sie in Aquarien die Fische und Krebse vor, die sie auch im Baikalsee haben.

Der Baikalsee ist einfach ein See der Superlative!


Hier ein paar Fakten dazu:

Es ist der:

- größte (Volumen) Süßwassersee der Welt

- Tiefste See der Welt mit einer Tiefe von 1.642m

- älteste See der Welt mit 25-30 Millionen Jahren

Er hat:

- 22-23% des ganzen Süßwasser der Welt

- das klarste Seewasser der Welt

Wow ist das nicht beeindruckend!?

Und wir waren dort und können bestätigen, dass das Wasser sehr klar und kalt ist! Als wir gerade dort waren betrug die Wassertemperatur ungefähr 3 bis 4 Grad Celsius. Im Sommer geht es gerade mal nur auf 10 Grad Celsius hoch. Es wird gesagt, wer im Baikalsees komplett baden geht, lebt fünf Jahre länger! Wir haben es nur mit den Füßen hinein geschafft!

Es ist so verrückt, dass wir nur einen kleinen Teil von ihm gesehen haben. Er ist einfach so groß mit seinen 636 km Länge und einer Breite von maximal 79 km! Von Mitte November bis Anfang Mai ist er zugefroren und die Eisdecke kann bis zu 7m dick werden. Deshalb kann man im Winter auch entspannt mit den Autos auf dem Baikalsees herumfahren.



Nach dem Museumsbesuch sind wir auf einen nahen Aussichtspunkt gewandert, um den Sonnenuntergang zu beobachten. Wir hielten es nicht bis zum Ende aus, da es einfach zu kalt wurde! Doch die Aussicht war atemberaubend! Das Wasser glitzerte und auf der anderen Seite waren die Berge noch mit Schnee bedeckt. Einfach traumhaft!



Am nächsten Tag war in dem Ort nur halb so viel los. Gerade ist Frühling weshalb sich gar nicht so viele Touristen hier herumtreiben. Wir planten eine etwas längere Wanderung zu machen und besorgten uns am Morgen erst einmal ein paar Leckereien als Proviant. Dann ging es für uns auf den Berg nach ca. 2h bergauf und breiten Wanderwegen erreichten wir den erzielten Aussichtspunkt. Dort machten wir Mittag und genossen die traumhafte Aussicht. Der See hat eine ganz besondere Anziehungskraft!



Danach dachten wir uns, dass wir aus unserer Wanderung eine kleine Rundwanderung machen wollen und unten am Wasser entlang laufen wollten. Zu erst liefen wir auf einem Trampelpfad durch den wunderschön Wald langsam nach unten. Überall blühten die Blumen und die Bäume trieben wieder aus. Vogelgezwitscher begleitete uns die ganze Zeit und die Sonne lachte uns an. Einfach perfekt!

Unten angekommen waren wir zwar am Wasser, aber wir sahen nur Buchten in denen Strände waren und dann kamen immer wieder riesige Felsen, die uns das laufen am Wasser unmöglich machten. Doch wir waren wohl nicht die Einzigen, die schon einmal auf diese Idee kamen. Es gab einen Trampelpfad an den Felsen entlang und über die Felsen hinweg. Nach einer Weile, die wir liefen und die Strecke richtig toll und abenteuerlich erschien, kamen wir an einen Punkt des Felsens, an dem wir uns nicht mehr sicher fühlten. Ein falscher Schritt und wir wären einige Meter heruntergefallen. Irgendwann wurde es uns zu krass, sodass wir stehen blieben. Wir wussten, an dieser Stelle weiter zu gehen ist lebensmüde und wir haben noch einiges im Leben vor, weshalb wir nicht vorhatten hier in Sibirien draufzugehen. Wir entschlossen uns umzudrehen, denn an einer Stelle schien es als würde ein Trampelpfad in den Wald wieder zurück führen. Also liefen wir zurück, doch es kam uns wie ein völlig anderer Weg vor. Oh mann, das war etwas wagemutig! Als wir wieder zurück im Wald waren und der Boden wieder breiter und fester wirkte, waren wir überglücklich und feierten es, dass alles gut gegangen ist!

Das letzte Stück verlief dann entspannt durch den Wald und am Strand entlang (diesmal ohne großen Felsen). Am Abend kamen wir wieder in dem Ort an und ließen die letzten Stunden am Baikalsee entspannter ausklingen!



Der Baikalsee ist ein traumhafter See, der irgendetwas ganz besonderes ausstrahlt! Mit den Mythen, die ihn umgeben, seiner unglaublichen Tiefe und seinem einzigartigen Blau hat er uns auf jeden Fall in seinen Bann gezogen!



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