Wow, wir sind tatsächlich in der Mongolei angekommen! Wir können es noch gar nicht so richtig glauben! Wir sind wieder in Asien, aber diesmal erleben wir ein ganz anderes Asien als bisher. Es ist kälter, die Häuser sehen anders aus und die ganze Atmosphäre ist anders als das Asien was wir bisher gesehen haben. Es freut uns so sehr noch ein anderes Asien näher kennenzulernen.
Durch die vielen tollen Kontakte in Australien, wie zum Beispiel Kym aus Melbourne, haben wir direkt einen Kontakt für die Mongolei bekommen. Praktisch, denn so wird man auch gleich mit einem Namensschild am Flughafen erwartet. Unur, die Kym kennt, hat für uns einen Fahrer organisiert, der uns abholte und zu unserem Guesthouse fuhr. Das war sehr komfortabel, denn damit mussten wir uns nichts im kalten dunklen suchen, um vom Flughafen zur Unterkunft zu kommen.
Das ist wirklich etwas was wir auf Reisen gelernt haben wert zu schätzen, wenn man Kontakte hat.
Unsere Unterkunft ist ein nettes Guesthouse was sehr ordentlich und sauber ist. Die Einrichtung erinnert uns schon sehr an Russland, aber nicht nur an der Einrichtung sehen wir den Einschlag von Russland. Sie nutzen das selbe Alphabet, der Stadt Aufbau ist sehr kommunistisch und die Architektur (die Wohnblöcke) lassen einen auch immer denken man sei in Russland.
Am nächsten Tag verabredeten wir uns direkt wieder mit dem Fahrer „Boldoo“ vom Tag zuvor. Wir machten einen Ausflug aus der Stadt hinaus in die traumhafte Landschaft der Mongolei.
Wow! Das war so überwältigend! Direkt nach der Stadt haute uns schon die unbeschreibliche Landschaft um! Sie ist so unendlich weit, bergig und karg. Obwohl sie karg ist und wir keinen Baum sahen, faszinierte sie uns unwahrscheinlich. Auf den Bergen lag noch Schnee und unten in den Tälern standen immer wieder riesige Herden von Schafen und Ziegen, Pferden und Kühen. Ab und zu durchfuhren wir kleine Dörfer die Steinhäuser hatten, aber alle hatten unterschiedlich farbige Dächer, sodass wir die Orte schon von weitem an ihren bunten Dächern erkannten. Auf den Bergen, aber auch zwischen den Steinhäuser sahen wir schon immer mal wieder eine weiße Jurte. Jurte nennt man die traditionellen Zelte der Mongolen. Interessanterweise zäunen sie ihre Grundstücke in den Dörfern ein und das kann sehr lustig aussehen, wenn eine fussballfeldgroße Fläche eingezäunt ist, aber nur ein Zelt darauf steht und sonst nicht darum.
Des öfteren musste Boldoo für uns anhalten, da wir die Aussicht genießen oder die Tiere beobachten wollten. Die Tiere haben gerade noch alle ihr Winterfell und sehen deshalb sehr lustig aus, wie Wollknäule. Ab und zu standen ein paar Kamele, Pferde und Adler am Straßenrand. um sie zu reiten oder halten zu können für einen kleinen Obolus. An einem blieben wir auch stehen. um die Steinadler und einen Geier mal hautnah zu besichtigen und die Kamele zu streicheln. So einen riesigen Vogel auf der Hand zu halten ist schon nicht ohne, denn man soll die Hand ganze Zeit hin und her bewegen. Finn hatte einen Geier auf dem Arm und 20kg auf einem Arm zu halten ist schon sehr anstrengend. Ich hatte den Steinadler auf dem Arm, der um einiges leichter war, aber für mich dennnoch mit der Zeit schwer wurde. Das sind schon majestätische Tiere, doch den Schnabel und diese Krallen möchte man nirgends ohne Schutz spüren wollen. Die Vögel kann man nur im Winter so anfassen wie wir es taten, denn im Sommer nutzen sie diese für die Jagd. Die Kamele und Pferde sind über Nacht immer frei und werden am nächsten Tag wieder eingefangen. Alles möglich bei den Weiten und da es keine Bäume gibt können sie sich ja auch nicht verstecken! 😉
Zur Zeit ist Frühling weshalb auch alle anfangen ihr Fell/Wolle zu wechseln und das sieht bei einigen Tieren sehr lustig aus, wenn die Wolle langsam herunter fällt. In der Mongolei wird diese Wolle, aber auch direkt verarbeitet oder/und verkauft. Die Kamelwolle nutzen Sie primär für Kleidung, die Schafswolle eher für die Zelte zum abdichten ,sowie für Teppiche und die Ziegenwolle wird zur Verarbeitung von Kaschmir verwendet.
Der wohl bekannteste Mongole war einst Dschinghis Khan und auf den sind die Mongolen auch sehr stolz. Die wohl größte Statue von ihm ist nördlich von Ulan Bator und da wird er auf seinem Pferd mit der Goldenen Peitsche dargestellt. Die ganze Statue ist 40 Meter hoch und wurde 2008 errichtet. In dem Sockel ist ein Museum in dem die Entwicklung der Jurte dargestellt wird. Das besondere an der Statue ist, dass wir auf den Pferde Kopf hochlaufen und die beeindruckende Landschaft von dort aus genießen, sowie Dschinghis Khan ganz nah sehen konnten. Dass wir auf die Statue hinauf konnten fand ich besonders cool! Doch das Denkmal beginnt schon ein paar Kilometer zuvor, denn von der Straße aus kann man schon immer ein paar kleinere Krieger auf Pferden entdecken, die in die Richtung von Dschinghis Khan reiten. Dabei hat jede Soldatenskulptur ein anderes Gesicht.
Danach fuhren wir in denn Terelj Nationalpark, aßen Mittag und danach besichtigten wir einen riesigen Felsen, der aussieht wie eine Schildkröte, kletterten in eine Höhle und beobachteten wieder einmal wieder viele Tiere und die Aussichten. In dem Nationalpark sahen wir diesmal sogar Yaks. Die sahen voll cool aus und wir konnten ziemlich nah an sie heran gehen.
Am Nachmittag waren wir beide richtig K.O. und müde, da wir so viele Eindrücke hatten und schon so viel gesehen haben, was uns überwältigt hatte!
Am nächsten Tag schauten wir uns etwas die Stadt Ulan Bator an. Doch müssen wir gestehen, dass es dazu nicht all zuviel zu sagen gibt. Es erinnert uns - wie oben schon erwähnt - sehr an Russland und die größten / bekanntesten Gebäude sind im Prunk des Kommunismus erbaut wurden. Wir besuchten noch ein Tempel Museum, denn die Mongolen sind zum größten Teil Buddihsten.
Allgemein zu Ulan Bator was uns auffiel:
- es ist seit 1990 demokratisch
- fast die Hälfte der gesamt Bevölkerung der Mongolei lebt in Ulan Bator
- die Leute sind freundlich, aber sehr sehr schüchtern
- Englisch lernen sie zwar in der Schule, aber die wenigsten können es sprechen
- Gefühlt jede Statue, die wir in der Stadt sahen war Dschinghis Khan
- Toyota Prius ist das Lieblingsauto der Mongolen
- Polizisten managen noch den Verkehr auf den Kreuzung (obwohl es auch an manchen stellen Ampeln gibt)
- wir sind Bus ohne zu bezahlen gefahren - sicherlich nicht legal, aber keiner wollte unser Geld 🤷🏼♀️🤷🏼♂️
- die Jurte sieht man auch in der Stadt stehen - viele Mongolen lieben es in ihren traditionellen Zelten zu leben
Das waren unsere ersten beiden Tage und unsere ersten Eindrücke von Ulan Bator und der Mongolei.
Wir sind hin und weg von dem Land und vor allem von der Landschaft und der Natur!
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