Seit einer Woche sind wir nun schon unterwegs und wir haben bereits soooo viel erlebt!
Da wir - wie ihr schon auf unserem Blog gelesen habt - nicht immer Strom haben oder Internet, ist es manchmal gar nicht so einfach die BeitrĂ€ge mit den vielen tollen Bildern hochzuladen. Momentan halten wir uns in Esperance auf einem Campingplatz auf, um genau das nachzuholen. Also wenn ihr diese Zeile lest, dann hat alles funktioniert und ihr seit wieder uptodate. đ
Schneller als gedacht kamen wir aus Perth weg. So konnten wir unseren Roadtrip Richtung Melbourne schon am Samstag den 5.1. starten, statt am Montag den 7.1., wie erst vermutet. Am Samstagnachmittag fuhren wir 2 Stunden gen SĂŒden Richtung Bunbury. Etwas unterhalb von Bunbury aĂen wir Abendbrot am Strand. Aber nicht einfach so, sondern mit dem Auto. Gnu durfte mit an den Strand und bewies sich schon das erste mal als ein gutes Auto. Dieser Strand war offiziell zum befahren und dies taten auch sehr viele Australier mit ihren Angeln und Hunden. Wie wir von einem netten Australier erfuhren muss man immer etwas Luft aus den Reifen heraus lassen, um auf den Strand fahren zu können. AuĂerdem benötigt man Allrad, doch das hat unser Gnu ja. Also ein paar wichtige Dinge haben wir schon mal gelernt und zusĂ€tzlich haben wir mitbekommen, dass wir niemals anhalten sollten wenn der Sand zu weich ist. Immer auf dem Gas bleiben, sonst muss Finn anschieben und ich fahren! đ
Wir hatten kurz ĂŒberlegt am Strand zu schlafen, aber die Einfahrtsschilder zum Strand wiesen uns darauf hin, dass es an diesem Strand untersagt ist. Also stellten wir uns auf den Parkplatz davor, denn dafĂŒr gab es kein extra Schild. Falsch gedacht! Am Morgen begrĂŒĂte uns ein freundlicher Ranger und wies uns darauf hin, dass auch der Parkplatz nicht zum dort nĂ€chtigen gedacht ist und das uns unser Vergehen eigentlich 500$ Strafe kosten wĂŒrde - zum GlĂŒck nur eigentlich! Schwein gehabt und fĂŒr uns gleich eine Lehre. đ· đ
Den nĂ€chsten Tag durchquerten wir Busselton und Dunsborough. Beides sehr beliebte Ferienorte fĂŒr Familien und Farmer. Doch nichts fĂŒr uns! Viel zu viele Leute, Bungalows und BespaĂungsaktivitĂ€ten.
Doch wir trafen unseren Chef (Trevor) auf ein paar Bier dort (in seinem Urlaub) und verabschiedeten uns noch einmal persönlich voneinander. Denn als wir die Farm verlieĂen, war Trevor gerade noch auf dem Feld Chemikalien sprĂŒhen. Nach dem Treffen verliessen wir diese Gegend fluchtartig und begaben uns wieder etwas ins Landesinnere durch eine Weingegend. Dabei lieĂen wir uns eine Weinverkostung nicht entgehen, doch an unsere europĂ€ischen und sĂŒdlĂ€ndischen Weine oder an den Afrikanischen Wein kam dieser jedoch nicht heran.
In dieser Weingegend in der Region von Margaret River gibt es auch einen Ort namens Cowaramup und da in dem Wort ein âCowâ enthalten ist, dachte ich (Emely), dass es dort richtig viele KĂŒhe geben muss. Gab es auch, doch statt echter KĂŒhe gab es dort nur Kuhskulpturen. Eine kleine EnttĂ€uschung fĂŒr mich, aber trotzdem sehr lustig anzusehen.
In unserer zweiten Nacht schliefen wir im Wald, denn in Australien ist es erlaubt ĂŒberall zu schlafen, auĂer auf PrivatgrundstĂŒck oder dort wo Verbotsschilder stehen.
Am nĂ€chsten Tag war unser Ziel der Gloucester Tree. Das ist ein groĂer Karri-Baum im Gloucester National Park. Nachdem wir durch beeindruckende WĂ€lder gefahren sind, kamen wir bei diesem besonderen Baum an. Er diente frĂŒher als Feuerausguck, um frĂŒhzeitig BrĂ€nde im Nationalpark zu entdecken. Auf diesen Baum konnte man kaum gesichert fĂŒr 13$ (fĂŒr uns beide) hinaufsteigen. Bei 52m Höhe war man oben angelangt und konnte ĂŒber den Nationalpark schauen. Da ich nicht ganz schwindelfrei bin, war das eine Ăberwindung fĂŒr mich, die sich aber absolut gelohnt hat. Mehr Details im kommenden Video.
In der Nacht haben wir auf einem sehr einfachen, bezahlten Champingplatz genĂ€chtigt. 8$ p.P. fĂŒr einen Stellplatz, auĂerdem gab es noch eine freie BBQ Stelle und ein Waschbecken, sowie ein Plumpsklo. Wir wollten gern mal wissen wie teuer die CampingplĂ€tze im Nationalpark sind und wie sie so ausgestattet sind. Unsere Erkenntnis: wir bevorzugen weiterhin Wildcampen.
Am nĂ€chsten Tag wollten wir eigentlich den âValley of the Giants Tree Top Walkâ machen, doch sah er dann doch nicht so besonders aus fĂŒr den Preis. Aber dazu erzĂ€hlen wir auch mehr im Video. Lustigerweise ist aber dieser Walkway in der NĂ€he des Ortes Denmark gewesen. Also gibt es ein kleines Denmark in Westaustralien. đ
Unweit von dem Ort abseits des Highways stieĂen wir auf unsere erste atemberaubende Bucht. Riesige begrĂŒnte Felsen und unterhalb so feiner weiĂer Sand, dass man denken könnte wir liefen auf Mehl und dazu ein wunderschönes, strahlend blau-tĂŒrkises wildes Meer. Man könnte denken, dass das iPhone Hintergrundbild hier entstanden ist.
In der Nacht schliefen wir das erste mal auf einem sogenannten Freecamp. Dank einer App sehen wir wo diese sich befinden. Diese Camps kosten nichts und meist haben sie deshalb aber auch nur StellplĂ€tze und sonst nichts weiter. Manche haben noch ein Plumpsklo und die wenigsten haben ein Waschbecken mit Wasser. Doch mittlerweile mögen wir diese Art von CampingplĂ€tzen sehr, denn meist sind diese an wunderschönen Orten, wie in strandnĂ€he und meist hat man trotzdem seine PrivatsphĂ€re oder man fĂŒhlt sich sogar manchmal ganz alleine.
Unser nĂ€chster groĂer Stop war Albany. GefĂŒhlt sind wir schon richtig weit gefahren, doch auf der Karte ist es nur ein kleiner Teil von Australien. Albany ist zur Abwechslung mal eine etwas gröĂere Stadt und war frĂŒher durch seinen Walfang bekannt. Nun steht an der groĂen ehemaligen Walfangstation ein groĂes Museum, aber kein neu erbautes - nein - es ist noch alles so erhalten, wie es vor 40 Jahren genutzt worden war. Dieses Museum war richtig spannend und gut gemacht, zwar etwas einseitig, damit meinen wir es wird nur gezeigt was und wie damals die Wale gefangen wurden und wofĂŒr, aber nicht wirklich informiert warum es gut ist, dass der Walfang jetzt verboten ist. Man bekommt eher das GefĂŒhl vermittelt, dass die Einwohner von Albany traurig sind es nicht mehr praktizieren zu dĂŒrfen.
Wir konnten uns ein originales Walfangschiff anschauen, sowie Bilder und Videos was der Wal vom Fang bis hin zur Verarbeitung fĂŒr Stationen durchlief und die ganzen RĂ€ume von der Walöl Produktion bis hin zur Einlagerung. Es gab auch Teile der Ausstellung, die das Werkzeug zeigten sowie ein Pottwalskelett, ein Zwerg-Blauwalskelett und ein Buckelwalskelett. Wow! Wie groĂ die waren und alle drei Skelette waren noch keine ausgewachsenen Tiere. Sehr beeindruckende Tiere und eine sehr traurige Geschichte.
Noch ein paar Fakten zum Walfang in Albany:
- Eröffnung der Walfang Station 1952
- wurde zum Walfangzentrum der Welt
- Schloss 1978
- Pro Saison rund 850 Wale
- Rekord von einem Fangtag waren fĂŒnf Wale
- TĂ€glich auf See gefahren sechs Tage die Woche
- Hauptprodukt: Ăl fĂŒr die Industrie
- Nebenprodukt: Kochzutat in Form von Pulver
- zu Beginn erst vermehrt Buckelwale, spÀter nur Pottwale gejagt
- Insgesamt haben sie 1.136 Buckelwale
- und 14.695 Pottwale getötet
Uns hat das beide sehr traurig gemacht und um so mehr sind wir froh, dass heutzutage Walfang verboten ist und sich in vielen LĂ€ndern auch daran gehalten wird. Nun ist Australien vom Walfang zum âWhale Watchingâ umgestiegen und bietet Touristen Bootstouren an, um Wale im Meer besichtigen zu können. đ
Bevor wir Albany verlassen haben, sind wir noch durch eine kleine private MotorsÀgen-Figuren-Ausstellung gefahren.
Danach haben wir uns schon auf den Weg Richtung Esperance gemacht und uns einen Free Camping Platz am Meer gesucht. Das war ein richtig perfekter Platz, denn wir hatten direkten Blick auf eine Bucht am Meer. Traumhaft!
Am Abend wurden wir noch von einem Schweizer und seiner Frau aus England, die seit 10 Jahren mit ihren beiden Töchtern in Australien leben zum Essen eingeladen, naja eingeladen...sie hatten noch etwas ĂŒber und haben uns gefragt ob wir dies haben wollen. Da haben wir natĂŒrlich nicht nein gesagt und haben uns noch zu ihnen gesetzt. War ein sehr schöner Abend.
Direkte Fortsetzung folgt!
Hi , ihr Zwei ,
es sind wieder traumhafte Bilder einer traumhaften Landschaft und schöne Potraitfotos von euch .Man sieht euch an ,das ihr die Freiheit wieder genieĂt .
Und ein biĂchen neidisch bin ich aufs Wetter und die WĂ€rme .Obwohl wir in Celle GlĂŒck haben (kein oder nur Pisselschnee ) und den Regen können wir gebrauchen .Allerdings muss man sich damit trösten : )) .
Also weiterhin gute Fahrt mit dem Gnu und viele spannende Erlebnisse .
Ps. Jochen hat auch sehr leckere deutsche Weine !