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Finn vs. Australien

Aktualisiert: 15. Mai 2019



Mein letzter vs.-Beitrag endete kurz vor unserem Aufbruch das Land endlich über das ländliche Westaustralien hinaus zu erkunden. Und nach einer kurzen Eingewöhnungsphase ans Unterwegssein und vorallem ans Schlafen im Auto prasselten die Eindrücke nur so auf mich ein! Als wir uns ein wenig von der Westküste ins Landesinnere bewegten, hauten mich die riesigen Eukalyptusbäume der Karriwälder zum ersten Mal richtig um! So etwas hatten wir beide noch nie vorher gesehen und vorallem auch nicht erwartet hier zu sehen. Die majestätischen Riesen und den Geruch des Waldes, der uns nach der langen Arbeit endlich wieder das ultimative Gefühl der Freiheit gegeben hat, werde ich nie vergessen.

Sowieso war das Reisen mit dem Auto eine superangenehme Sache und ich habe mich mit Emely in unserem eigenen kleinen Reich sehr wohl gefühlt. Als wir dann an der Südküste angekommen den Schlenker Richtung Osten einschlugen, wurden auch die Camps immer besser und schöner. Ich kann mir also echt keine bessere Art vorstellen ein Land mit solchen Naturschätzen zu erkunden. Schwierig wurde es dafür aber immer dann, wenn wir in die Nähe einer Stadt oder in Gebiete, die besonders warm waren, kamen. Aber auch die nächtlichen Suchen nach einer abgeschiedenen Straße im 45 Grad warmen Kalgoorlie oder Coober Pedy haben das Abenteuer des Roadtrips ausgemacht! Und an diesen beiden Orten habe ich außerdem sehr die „Wilder Westen“-Atmosphäre genossen und konnte mir sehr gut vor Augen führen, wie vor rund 200 Jahren Menschen an diese gottverlassenen Orte kamen, um ihr Glück in Gold, bzw. Opal zu finden. Beeindruckend was die Menschen für eine Energie und Ausdauer an den Tag legen können, wenn es darum geht reich zu werden...

Ebenfalls verlassen und nicht weniger beeindruckend sind die kilometerlangen Strände an der Südküste des Kontinents. Die Spaziergänge, die wir dort gemacht haben, waren wohl das Schönste auf unserem Trip.

Aufregender wurde es dann wieder als wir Adelaide und kurze Zeit später Melbourne erreichten. Vorallem Melbourne hat meine Erwartungen - die sehr hoch waren - bei weitem übertroffen. Kurz gesagt: Melbourne ist auf jeden Fall unter den Top 3 Städten, die ich besucht habe.

Das konnte selbst das Gefühl (dass ich sehr ähnlich schon einige Jahre zuvor in New York empfand), welches ich beim Anblick des Opernhauses in Sydney empfand, nicht toppen.

Unser Roadtrip wurde nicht ganz geplant, sondern eher spontan vom Ruf des Outbacks beendet. In Melbourne bekamen wir - auf eine eher ins Blaue hinaus geschossene Jobanzeige - einen Anruf von zwei Farmern (die zu Freunden werden sollten) aus dem ländlichen New South Wales. Alles was folgt ist bekannt und da wir über unsere Zeit auf der Farm viel und ausführlich berichtet haben, werde ich nur darauf eingehen, was diese Zeit bei mir hinterlassen hat.

Zu allererst einmal habe ich natürlich eine Menge über Landarbeit, den Umgang mit Tieren und den enormen Einfluss von Wetter gelernt. In Zukunft werde ich wahrscheinlich einen Moment innehalten bevor ich mich über einen Regenschauer aufrege. Und in Zukunft werde ich vorallem noch mehr darauf achten kein Wasser zu verschwenden...

Für mich persönlich nehme ich besonders zwei Lektionen mit nach Hause. Zum einen hat mir die Zeit auf der Farm gezeigt, dass es extrem befriedigend sein kann, wenn man nicht nur immer sich selbst in den Fokus stellt, sondern auch mal Entscheidungen trifft, die in erster Linie anderen zu Gute kommen. Im Kleinen habe ich schon immer versucht das zu tun, aber selbst die sehr große Entscheidung, meinen Traum einen Film über Hong Kong zu machen, aufzugeben, bereue ich nicht. Denn Sue und Stu werden uns für unsere Hilfe in einer Situation der Verzweiflung auf Ewig dankbar sein. Und das ist viel mehr wert.

Die zweite Sache, die ich mitnehmen werde nach Hause ist eine Menge Selbstvertrauen. Die Arbeit in Westaustralien hat mir eher das Gefühl gegeben, ich bin zu körperlicher Arbeit nicht zu gebrauchen. Heute weiß ich, dass es einfach nur eine Frage des Glaubens an mich selber und auch des Vertrauens mir gegenüber ist. Wo ich bei Trevor in Westaustralien noch das Gefühl hatte, dass ich eh zu nix zu gebrauchen bin, hat mir das Vertrauen von Stu ein derartiges Selbstbewusstsein gegeben, dass mir selbst Aufgaben, die ich nie zuvor gemacht habe, mit großem Erfolg gelungen sind. Alles also nur eine Frage der Herangehensweise.

Diese Selbstbewusstsein und die Bestätigung durch den Erfolg auf der Farm in Nyngan werde ich mit nach Deutschland bringen und zusammen mit Emely auch jede weitere Hürde meistern!

Zusammenfassend kann ich über Australien nur sagen, dass es eine sehr weise Entscheidung war dieses tolle Land mit seinen tollen Menschen zu besuchen. Ganz anders als unser Trip in Asien und vielleicht gerade deshalb eine weiteres sehr wertvolles Kapitel unserer Reise!


Highlight:

Ein eigenes Auto zu haben


Schönster Ort:

Reef Beach


Interessantester Ort:

Coober Pedy



 


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