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Emely vs. Australien

Aktualisiert: 15. Mai 2019



Ursprünglich war der Plan nur vier bis sechs Wochen auf der Farm zu bleiben und danach unseren Roadtrip fortzuführen, weshalb wir nach unserem Roadtrip keinen „vs Beitrag“ geschrieben hatten. Am Ende hat sich das, wie ihr wisst ja alles etwas verändert. 😁

Nun möchte ich gern diesen Beitrag nachholen und teile deshalb mein Abschlussbericht in zwei Teile. Zuerst möchte ich unsere fünf Wochen von „Westaustralien“ nach „Victoria“ auswerten und danach leite ich über in die drei Monate auf der Farm in „New South Wales“.

Obwohl wir etwas schwerfällig von der Farm aus Westaustralien starteten, lebten wir uns super schnell in unseren Gnu ein und es wurde richtig gemütlich in ihm zu wohnen und Australien zu bereisen. Wir wurden von Tag zu Tag besser im Schlafplätze suchen bzw. nutzten die App richtig, die nahezu alle Campingplätze in Australien gespeichert hat. Denn zu Beginn waren wir uns nicht sicher, ob es überall erlaubt ist zu schlafen. Wie sich herausstellte ist es nicht überall erlaubt, aber Australien ist ein super freundliches Camper Land, weshalb es sehr viele Free Camps gibt. Und das liebe ich an Australien, sich mit dem Auto frei bewegen und am Ende des Tages ohne Bezahlung an eine traumhafte Stelle stellen.

In den ersten zwei Wochen wurde ich jeden Tag aufs Neue von Australien positiv überrascht! Von den riesigen Bäumen und großen Wäldern zu den traumhaften einsamen Küsten und den sauberen Strände mit den bezaubernden Wasserfarben und am Ende von den abwechslungsreichen Landschaften. Zwar hatte ich schon oft gehört das Australiens Natur atemberaubend sein soll, dennoch stellte ich es mir sehr trist und trocken vor. Doch dem ist nicht so! Natürlich gibt es solche Landschaften, aber diese findet man wenn man ins Landesinnere fährt. Sonst ist es erstaunlich grün. Und dass man einen Strand für sich alleine haben kann ist auch kein Mythos! Australien hat einfach so viel ursprüngliche Natur und soooo viele Nationalparks, dass man immer alleine sein kann, wenn man das möchte. Ich bin extrem froh, dass wir den Schritt gegangen sind und uns ein Auto gekauft haben, denn hätten wir kein Auto gehabt, dann hätten wir sooo viele schöne Stellen verpasst und auch so viele Abenteuer nicht gehabt, wie stecken bleiben am Strand oder ein Rad in der Wüste wechseln! Nein Spaß bei Seite wir haben an Stränden geschlafen an denen wir am Morgen die Delfine vom Bett aus beobachten konnten und auf einem Berg geschlafen wo wir eine endlose Aussicht hatten.

Finn und ich waren ein super eingespieltes Team auf dem Roadtrip, weshalb es richtig entspannt war. Hin und wieder durchquerten wir kleine Orte bei denen wir uns einen leckeren Kaffee gönnten und Wäsche wuschen, dabei stießen wir immer auf super liebenswerte Personen. Wir haben viel gesehen, einige Museum besucht, uns durch die Städte treiben lassen und die Natur auf uns wirken lassen. Es war eine perfekte Zeit, doch die langen geraden Strecken, die auf Bildern immer so cool aussehen, können auch sehr ermüdend und langweilig werden. Denn unendliche Weiten ohne Veränderung sind nur auf bestimmter Dauer spannend. Ab einem Punkt des Roadtrips hatte ich das Gefühl es muss mal wieder etwas passieren und ich benötige neue Impulse, sonst würde sich mein Gehirn langsam zurückentwickelt! Deshalb war ich froh als die Great Ocean Road kam, denn dann hatten wir einen Surf Kurs, der Abwechslung hinein brachte und Melbourne war dann auch nicht mehr weit.

In Melbourne gab es noch einmal einen richtigen positiven Schub! Wir waren für ein paar Tage dort, schliefen mal wieder in einem Hostel, trafen Freunde und generell war es ein volles Wochenende mit vielen tollen Events in der Stadt. Das war eine super gute und entspannte Zeit! Ich fühlte mich für einen kurzen Moment als sei ich zu Hause...in meiner Stadt. Verrückt, aber es war ein gutes Gefühl.

Jedoch ist das Leben in solchen großen Städten auch teuer und wir haben ja noch andere Pläne, weshalb wir uns wieder nach neuer Arbeit umschauten. Wir gaben dem ganzen zwei Wochen Zeit, sonst wären wir so weiter gereist, aber wie der Zufall es wollte stießen Sue und Stu auf unsere Anzeige und ein neues Kapitel in Australien begann für uns.

Die ersten Tage auf der Farm (Fahrt dahin mit einbezogen) waren mit die turbulentesten Tage auf unserer Reise. Leben retten und schnelles Handeln hieß es in den Tagen. Aber auch viele neue Aufgaben, neue Maschinen und Verantwortung. Das Gute: ich fühlte mich sehr wohl bei Stu und Sue und das von Anfang an. Ich hatte nur eine kleine Blockade, denn die beiden hatten mit Trevor aus Westaustralien telefoniert und dabei hatte ich bedenken, dass Trevor ihnen gesagt hätte, dass mein Englisch nicht so gut sei. Ich weiß nicht warum, aber ich konnte in den ersten Wochen fast gar nicht ordentlich Englisch sprechen. Finn wunderte das sehr, denn er meinte immer zu mir sobald jemand anderes mit mir spricht, spreche ich ohne Probleme und in der Gegenwart von Stu und Sue bekomme ich kein ordentlichen Satz heraus. Zum Glück legte sich dies nach einiger Zeit! Doch die beiden waren sehr geduldig und liebenswert zu uns. Das gab mir ein Gefühl von Sicherheit und Verständnis. Wir bauten mit ihnen ein sehr vertrautes Verhältnis auf. Sie erzählten uns viele persönliche Dinge von sich und wir von uns und diese Bindung wurde vor allem noch einmal stärker als wir unseren Aufenthalt verlängerten. Doch gab es auch Phasen, die anstrengend und unangenehm waren. Das Gute ist dennoch, dass wir es früher oder später immer mit einem Gespräch ordentlich klären konnten.

Am Ende war es schade, dass Stu so viel an unseren letzten Arbeiten bemängelt hatte, aber vielleicht lag das daran, dass er gern alles so gut wie fertig haben wollte bevor wir gehen, denn er möchte vorerst keine neuen Backpacker einstellen, denn wir haben die Messlatte sehr hoch gelegt. (So Stu zu uns)

Nichtsdestotrotz, fand ich super so viel über die Feldarbeit zu lernen und mit den Kühen zusammen zuarbeiten. Es ist verrückt wie viel Geld auf so einer Farm fließt und gleichzeitig hängt so viel vom Wetter ab! Wir können froh sein, dass wir in Deutschland noch ausreichend Wasser haben! Denn wenn ich das so auf der Farm gesehen habe, ist Wasser eine sehr sehr wertvolle Ressource, die ich auf jeden Fall in Zukunft mit viel Respekt behandeln werde!

Ich fand toll das Stu und Sue uns so in ihre Familie eingeweiht haben und wir sie kennenlernen durften. Hoffentlich können wir nächstes Jahr auch einige von ihnen in Deutschland begrüßen! Da die jüngste Tochter Sophie für ein Jahr nach London geht, werden Stu und Sue eine Europareise damit verbinden und darauf freuen wir uns schon riesig sie „so bald“ wieder sehen zu können!

Allgemein kann ich sagen: Australien ein Land in dem wir ungeplant gelandet sind und zum Schluss 7 Monate verbracht haben. Ein Land in dem ich noch mal viel über mich gelernt habe und über meine Beziehung mit Finn. Über das, was ich will im Leben und was ich alles an Finn so wertschätze! Wir sind zu einem superguten Team geworden, was mich überglücklich macht und vollkommen erfüllt! Wir hatten unser erstes gemeinsames Auto und unsere ersten gemeinsamen Wohnungen.

Ich mag die Menschen in Australien, das freie Leben und die Natur. Wir haben Freunde fürs Leben gefunden und wir haben noch lang nicht alles gesehen was wir gern noch sehen wollen. Also das Land wird nicht bei einmal gesehen bleiben! 😉 Ich bin sehr Zufrieden mit all unseren Entscheidungen!


Highlight:

Farmarbeit in New South Wales


Schönster Ort:

Two People Bay


Interessantester Ort:

Melbourne



 


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