Nach dem wir den Grampians National Park verlassen haben, mussten wir erneut einen Check vom Auto durchführen lassen, um einen Coupon zu bekommen, damit unsere Garantie erhalten bleibt. Dafür sind wir in eine kleine Stadt namens Warnambool gefahren, denn dort hatten wir bereits einen Termin in der Werkstatt erhalten. Wir hatten beide schon wieder etwas Bammel, dass uns dieser Besuch viel Geld kosten würde und spekulierten wild. Als wir in der Werkstatt ankamen und unser Anliegen schilderten, fragten sie uns nur ob alles okay sei am Auto. Wir beschreiben nur eine auffällige Sache und die hatte er in 20 min. repariert. Danach stellte er uns den Coupon aus und wir mussten nur 60 AU$ zahlen. Wir waren überglücklich, dass der Mechaniker uns den Coupon ohne Probleme ausgestellt hat und nur die Reparatur berechnet hatte. Nun waren wir bereit und voller Motivation unsere letzte Etappe des Roadtrips anzugehen.
Uns bestand die berühmte Great Ocean Road mit 243 Km bevor - das letzte Stück bevor wir Melbourne erreichen und unser Roadtrip vorerst zu Ende geht.
Die ersten Meter bevor wir die Küste erreichten verliefen noch durch schöne Farm-Landschaft, doch schon bald erreichten wir die Küste... zumindest laut Karte. Nicht wie wir dachten, sahen wir die Küste von der Straße aus, sondern mussten immer auf vorgesehenen Parkplätzen parken, um dann zu den jeweiligen Aussichtsplattformen zu gehen. Die Küste war schon außerordentlich beeindruckend. Riesige sandfarbige Felsformationen, die am Wasser oder auch im Wasser standen. Teilweise sahen sie wie von einem Messer akkurat geschnitten aus. Das Meer war rau, aber strahlend blau und die Wellen richtig groß. Ab und zu gab es kleine Pfade, die nach unten zum Strand führen, sofern etwas Strand vorhanden war und die Wellen nicht direkt bis an die Felsen heran schlugen.
So spielten sich die ersten Kilometer ab. Alle 5 min Fahrt ein Stopp mit traumhafter Aussicht. Der wohl bekannteste Spot sind die “Zwölf Apostel”. Zumindest waren das einst mal zwölf allein stehende Felsen, die sich entlang der Küste reihten. Doch jetzt stehen davon nur noch 6 bzw. 7, denn durch die exogenen Kräfte werden sie immer kleiner und schmaler bis sie das Meer vollständig verschlingt. Dieses Naturereignis konnten wir an einigen Spots sehen. Auf den jeweiligen Informationstafeln sahen wir wie es einst aussah, wie zum Beispiel bei der London Brigde. Diese hatte früher zwei Torbögen, doch jetzt konnten wir nur noch einen sehen. Abgesehen von den vielen Besuchern und Tourbussen aus Melbourne war der erste Abschnitt sehr beeindruckend.
Der zweite Abschnitt führte nicht mehr entlang der Küste sondern ging etwas ins Land hinein und durch wunderschöne Wälder. Links und rechts der Straße standen riesige Waldriesen und die Straße schlängelte sich hindurch. Einige Wallabies kreuzten unsere Wege und ein Koala entspannte auch auf einem Baum am Straßenrand. Eine sehr schöne entspannte Strecke.
Der Dritte und auch letzte Abschnitt führte durch einige kleine Städte hindurch und verlief direkt an der Küste entlang. Genau wie wir es uns vorgestellt hatten! Felsen (andere als am Anfang) und daneben direkt das Meer mit einigen hohen Wellen. Ihr müsst euch diese Autostrecke wie in einer Autowerbung vorstellen, wenn das Auto direkt am Felsen entlang fährt mit direktem Blick aufs Meer. Traumhaft! Zufälligerweise waren zu unserer Zeit gar nicht viele Leute auf der Straße, was sehr gut war, denn die Straßen waren sehr schmal. Wie es aussieht ist die perfekte Zeit um dort entlang zu fahren früh am Morgen oder gegen Abend. Wir haben noch einen letzten Zwischenstopp einlgelegt bevor wir nach Melbourne einreisten.
Wir mussten noch Finns Geburtstagsgeschenk einlösen, das ich ihm geschenkt habe. 😊
Einen Surf Lehrgang in Anglesea. Das war richtig cool!
Der Lehrgang sollte zwei Stunden gehen, doch Finn meinte noch so zu mir: „naja wir können ja auch noch verlängern und den ganzen Tag machen!“ Warum nicht!? „Aber vielleicht erst einmal die zwei Stunden bevor wir verlängern.“ Neoprenanzug und Surfbrett wurden uns gestellt und dann ging es auch schon nach einer kurzen Instruktion ins Meer.
Hai Alarm? Nein also wir haben beide mal kurz daran gedacht, aber haben der Küstenwache für die zwei Stunden vertraut. Außerdem dachten wir solang wir stehen können, sind wir sicher. Da wussten wir noch nicht das auch in Australien ein 5m Hai ins stehtiefe Wasser gekommen ist und Badende angegriffen hat. Aber bei uns verlief zum Glück alles gut. Und so konnten wir uns im Wellenreiten üben. Es macht auf jeden Fall richtig viel Spaß! Und wir standen beide auch mehrmals auf dem Surfbrett! 🏄🏼♀️🏄🏼♂️
Aber nach den beiden Stunden waren wir Untrainierten einfach platt und waren uns einig, dass wir nicht verlängern, sondern nach Melbourne fahren. 😅 Und das war auch gut so, denn der Muskelkater meldete sich schon ordentlich am nächsten Tag. Das surfen war eine richtig coole Erfahrung und wir wollen es gern noch mal versuchen, aber dann lieber in sicheren Gewässern 😉🤙
Kurz vor Melbourne endet die Great Ocean Road und für uns auch der Roadtrip. Jetzt stehen uns fünf Tage in Melbourne bevor, bevor wir wieder fleißig auf einer Farm arbeiten gehen.
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