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Der Stille Stinkende!



Nach dem wir den Bromo Vulkan entdeckt hatten fuhren wir ungeplant mit einem Bus erneut acht Stunden weiter gen Osten.

Abgesehen von einem Buswechsel, einer Panne und einem erneuten Buswechsel

zeigte uns alleine die Fahrt, wie traumhaft die Natur in Indonesien ist. Wie friedlich, abwechslungsreich und bergiger als erwartet - einfach traumhaft.

Angekommen in einer Unterkunft, die wirklich nicht schön war, hatten wir nach dem Abendbrot sowieso nicht so viel Zeit darüber nach zu denken. Denn 0:30 Uhr hieß es bereits schon wieder aufzustehen.

Ja ja ihr merkt schon die letzten Beiträge handeln immer vom zeitigen Aufstehen. Doch diesmal sind wir nicht so zeitig aufgestanden, um den Sonnenaufgang zu sehen wie die letzten Male - nein diesmal hatte es einen anderen Grund!

Welchen erfahrt ihr gleich!


Um 1 Uhr ging es los mit Sack und Pack erneut in einen Bus, doch die Fahrt reichte gerade mal für einen 10 minütigen Powernap. Angekommen bekamen wir im Dunkeln einen Guide, Finn eine Taschenlampe (für mich und Melanie gab es keine mehr) und eine Gasmaske.

Ja es bleibt spannend!

Dann begann unser Aufstieg auf einen Berg. Trotz der eisigen Kälte kamen wir ins schwitzen. Während des Aufstieges unterhielt uns unser junger Guide, der hoch motiviert war und mit uns reden wollte, doch das war gar nicht so einfach. Er war die Anstrengung gewohnt, denn er läuft diese Strecke immer zweimal nach oben und nach unten an einem Tag.

Aber trotz der Anstrengung und der Dunkelheit konnten wir es genießen, denn rechts von uns sahen wir in der Ferne eine leuchtende Stadt und über uns leuchtete der Mond hell und die Sterne klar.

Nach 5 km kamen wir verschwitzt immer noch im Dunkeln oben an dem sehr stark und kalt ziehenden Ijen Krater an.

Genau so heißt unser ungeplantes Abenteuer - Ijen. Es ist ein erloschener Vulkan, der einen wunderschönen türkis-blauen See im Krater hat (doch den sahen wir erst im hellen). Das Besondere an dem Krater ist , dass permanent Schwefel aus der Tiefe austritt. Damit qualmt es permanent und vor allem stinkt es extrem.

Doch warum der ganze Aufwand im Dunkeln da hinauf zu steigen?

Das Besondere am Ijen ist ein Naturphänomen, denn wenn die austretenden Sulfatgase und das Flüssige Sulfat eine Temperatur von über 240 Grad erreichen fängt der Schwefel Feuer, das sogenannte „Blaue Feuer“. Und dieses Phänomen kann man im Dunkeln an der Austrittsstelle, an dem der Schwefel auch abgebaut wird, sehen.




Um dort stehen zu können benötigt man wirklich die Gasmaske, sonst hat man das Gefühl einem ätzt es die ganzen Atemwege weg. Unser Guide empfahl uns auch die Augen zu schließen, wenn der Rauch kommt und sich weg zu drehen. Tatsächlich sollte man das wirklich machen, denn sonst brennt es unangenehm stark in den Augen. Während wir dort standen arbeiteten Einheimische direkt an der Austrittsstelle den Schwefel ab. Unfassbar! Sie machen das ohne Gasmaske und Augenschutz. Uns kam schon so der Würgereflex, wenn die Maske nicht ganz richtig saß. Diese Arbeiter werden kein langes Leben haben, vermuten wir. Denn sie bauen ihn nicht nur ab, sondern müssen den erstaunlich schweren Schwefel aus dem Krater tragen. Der frisch abgebaute Schwefel ist richtig warm und teilweise mit Kristallen bestückt. Schon faszinierend, doch ewig hielten wir es in dem Krater nicht aus.

Als wir aus dem Krater hinausliefen wurde es langsam heller und heller und der blaue See kam immer deutlicher zum Vorschein. Interessant ist, dass das Wasser richtig warm ist und einen hohen Säuregehalt hat.



Faszinierend was die Erde für Phänomäne hat und bei beiden Vulkanen, also dem Bromo und dem Ijen fühlten wir uns als wären wir auf einem anderen Planeten gelandet. Es ist wirklich nicht zu fassen was die Erde für unglaubliche Dinge zu bieten hat.

Sie fasziniert uns immer wieder aufs Neue und mit den Vulkanen hat sie uns mal wieder gezeigt, wie groß und mächtig sie ist und wie klein und abhängig wir von ihr sind.




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